Bureau Johannes Erler – Endlich Kohle!

Endlich Kohle!

2014 erschien die Monografie »Hallo, ich bin Erik«. Heute, über vier Jahre später, kam dazu eine Mail mit einer schönen Nachricht.

Autor

Johannes Erler

Kategorie

Allgemein

Datum

28.03.2019

Die Mail kam aus dem Nichts. Und fiel zusammen mit dem Webcase zum Buch, der aus irgendwelchen metaphysischen Gründen in exakt dem Augenblick auf unserer Website hochgeladen war, als die Mail aufpoppte. In der Mail stand dann etwas, was ich im ersten Moment gar nicht glauben konnte, weil es in den vergangenen viereinhalb Jahren immer anders gewesen war. In der Mail stand nämlich, dass ich erstmals einen (kleinen!) Betrag als Autor auf mein Konto überwiesen bekommen würde. Ein Honorar für mich! Den Autor! Fast fünf Jahre später. Unglaublich! Wie war das nochmal?

Als ich mich vor fast zehn Jahren entschloss, dieses Buch zu machen, ahnte ich noch nicht einmal ansatzweise, worauf ich mich damit einlassen würde. Und tatsächlich dauerte es ja auch fast fünf Jahre, bis das Buch endlich im gestalten Verlag erschien. Ein phantastischer Augenblick, auf den ich bis heute sehr stolz bin.

Davor hatten die Götter allerdings nicht nur den Schweiß gesetzt, sondern auch jede Menge Penunze, die ich für Texte, Fotos und Mitarbeit ausgeben musste, um das Ding überhaupt möglich zu machen. Ich kann es ja ruhig sagen: Meine eigene Arbeitszeit nicht mitgezählt, habe ich in diesem Buch über 20.000 Euro versenkt. Und Erik übrigens noch einmal eine ähnliche Summe, weil er die Idee mit der Leuchtfarbe und den Löchern im Cover so gut fand, und der Verlag die aber nicht bezahlen wollte.

Ehrlich gesagt habe ich mir damals nicht so sehr den Kopf zerbrochen. Das Buch musste gemacht werden (ein Befehl von ganz ganz oben, den ich nicht erklären kann und in dem man schon gar keinen tieferen Sinn suchen sollte), das Geld dafür war irgendwie da, und außerdem, davon ging ich ganz fest aus, würde sich das Buch ja auch wie geschnitten Brot verkaufen und mich reich und berühmt machen. Dachte ich so…

Als es zum Vertrag mit dem Verlag kam, übersah ich deshalb erstmal großzügig, wie Verleger Robert Klanten mich durchaus darauf hinwies, dass so ein Buch doch etwas sehr Spezielles sei und sich nicht von allein verkaufen würde. Vielmehr hatte ich Eriks hunderttausende Follower auf Twitter im Sinn, die sicher alle zulangen würden. Und so unterschrieb ich einen Vertrag, der mir zunächst einen Vorschuss von 4.000 Euro gewährte (den ich übrigens erst in Rechnung stellte, als der Verlag gerade temporär insolvent geworden war – und dann aber doch noch bekam), danach jedoch so gestaffelt war, dass ich erst ab dem achttausendsten verkauften Buch aufwärts überhaupt wieder Geld sehen würde, dann allerdings einen ordentlichen Betrag pro Einheit (wie gesagt: die Follower auf Twitter…).

Dann kam das Buch raus. Und die Follower blieben mal wieder zu Hause (tja, so viel sind Likes dann eben doch nicht wert…). Es war noch nicht einmal enttäuschend, was zunächst über die Theken des Buchhandels ging, aber doll war es eben auch nicht. Und meilenweit entfernt von dieser Achttausendergrenze. Und zwar für Jahre.

Über diese Jahre freundete ich mich mit dem Gedanken an, dass es nicht mehr passieren würde. Und es tat gar nicht weh. Das Buch war ja da, leuchtete sogar im Dunkeln und tröstete mich durch seine bloße Existenz. Und das Geld, dass ich dafür ausgegeben hatte, um ein Buch veröffentlichen zu dürfen (wie absurd das klingt!), fehlte mir zum Glück auch nicht.

Tja, und dann kam heute diese Mail. 345 Euro! Für mich, den Autoren! Endlich sind die ersten 8.000 Bücher verkauft und von nun an wird kassiert. Keine Ahnung, wen dieses Buch in Zukunft noch interessiert, aber bei jedem einzelnen Exemplar wird es in Zukunft in meiner Kasse klingeln (ganz leise nur wahrscheinlich), und das ist ein wunderschön versöhnliches Happy End unter eine sehr lange Geschichte, die ich immer mochte, und die bisher nur diesen einen Makel hatte: Das es fast unmöglich zu sein scheint, als Autor mit einem Buch über Design auch noch Geld zu verdienen.

Wer auch immer da draußen diesen Text liest: Lasst euch trotzdem nie aufhalten, wenn es um eure Traumprojekte geht. Denn ein wahr gewordener Traum ist am Ende viel schöner, als jede einzelne Kröte, die sich im Dunkeln verkriecht!