Spaziergang in Nürnberg
Von Weitem sehe ich sie schon wehen, die neuen Fahnen des Staatstheaters in Nürnberg: Weiß, Schwarz, Weiß. Fast ein Jahr ist es her, dass wir mit unserer Idee für ein neues Erscheinungsbild den Pitch gewonnen haben. Das war ein aufregendes und tolles Jahr!
Nun endlich das alles sehen zu können, was von Hamburg aus am Bildschirm entstanden ist, ist ein Grund, warum ich diesen Job liebe! Es sollte ein Erscheinungsbild werden, das sich bewusst von dem Klischee zeitgenössischer, kommoder Markengestaltung entzieht.
Und es funktioniert. Die vielen Farben, die die Sparten kenntlich gemacht haben, sind aus dem Erscheinungsbild verschwunden. An ihre Stelle treten vier identitätsstarke Buchstaben: O für Oper, S für Schauspiel, B für Ballett und das K für die Konzertsparte. Sie integrieren sich flexibel und situativ in die neue Typografie. Das Haus wird als Ganzes sichtbar, die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler tritt in den Fokus. Das neue Erscheinungsbild entzieht sich damit bewusst dem visuellen Mainstream und seiner designten Ausdrucksweise.
Der Platz vor dem Theater, auf dem ich stehe, besitzt eine völlig neue, moderne Atmosphäre. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hevor und es wirkt, als würde der Tag ein Neubeginn werden. Für alle, die am Theater arbeiten, sich für das Theater interessieren und für alle, die an diesem besonderen Ort vorbeikommen.